Habitats

Mit größter Sorgfalt untersucht und projektiert der Parco Natura Viva seine Gehege, was international mit dem Begriff "exhibit" umschrieben wird, wobei er auch auf qualifizierte Mitarbeiter und spezialisierte Berater von Zoo Design zurückgreift. 

Der Projektierung eines Geheges kommt in der Tat eine grundlegende Bedeutung zu, da es erforderlich ist, verschiedene, miteinander verknüpfte Bedürfnisse der Tiere, der Keeper sowie der Besucher in Einklang zu bringen.    

Aus einigen Studien geht hervor, dass die Besucher ein größeres Verständnis für ein Tier und dessen Habitat aufbringen, wenn sie dank der spezifischen Gehegegestaltung den Eindruck gewinnen, das Tier in seiner natürlichen Umwelt zu erleben.  Neben dem offensichtlich verbesserten Wohlbefinden der Tiere, hat sich auch aus diesem Grund in der letzten Zeit in modernen Zoos die Tendenz durchgesetzt, die Gehege stärker nach Umweltgesichtspunkten zu gestalten, d.h. trotz hoher Kosten bei der Realisierung ein möglichst naturgetreues Umfeld zu schaffen. 



Das Exhibit (Form der Präsentation) eines Tieres wird somit zu einem pädagogischen Instrument, das sich zum Verständnis einer Reihe von Themen aus der Biologie anbietet, von artspezifischen Anpassungsprozessen eines Taxons (systematische Einheit einer Gruppe von Lebewesen) über Aspekte des artspezifischen Verhaltens bis hin zu weiter gefassten Thematiken wie der Zoogeographie oder der Evolution.

Da also unter pädagogischen Gesichtspunkten jeder Besucher ein "geeignetes Objekt" zur Wissensvermittlung bedeutet, ist es wichtig, ihm immer bessere Möglichkeiten zur Beobachtung der Tiere unter natürlichen Bedingungen zu geben.

Damit dies gelingt, muss das Gehege den spezifischen Bedürfnissen der jeweiligen Art entsprechen. Das Exhibit muss daher wohlig sein und Rückzugsmöglichkeiten für das Tier bieten, wo es sich bei mutmaßlichen Gefahren und vor den Blicken der Besucher sicher fühlen kann. 

Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf bautechnische Aspekte gelegt, wie z.B. die Wahl der verwendeten Materialien, die keinesfalls giftig sein dürfen, da viele Arten knabbern, lecken oder die Farbe abkratzen und sie dann aufnehmen. Daneben muss  bei den Einzäunungsmaterialien bedacht werden, für welche Art das entsprechende Gehege geplant ist, insbesondere muss die Widerstandsfähigkeit des Materials auf die physische Kraft der Tiere und deren Zerstörungspotential (durch Hörner, Krallen, Zähne usw.) zugeschnitten sein.

Aus Sicht der Tierpfleger, wie insgesamt des Personals, das die Tiere betreut, und daneben auch für  Instandsetzungsmaßnahmen und die Gehegereinigung zuständig ist, sind eine Reihe von Erfordernissen  zu berücksichtigen, angefangen mit dem Sicherheitsaspekt. Nur eine genaue Kenntnis der Arbeitsabläufe des Personals und der Charakteristika einer jeden Tierart ermöglicht eine Gehegeplanung, die die Tierpfleger ihre Arbeit ohne Erschwernisse und in absoluter Sicherheit verrichten lässt.