Marketing

Marketing in zoologischen Gärten 

Zoologische Gärten üben eine große Anziehungskraft auf Touristen aus und erfreuen sich vor allem bei Familien mit Kindern großer Beliebtheit. Die Entwicklung von Angeboten, bei denen die Arterhaltung im Mittelpunkt steht, der Ökotourismus sowie der pädagogische Aspekt ermöglichen es Zoos und Aquarien auch weiterhin, ihre Anziehungskraft beizubehalten und sich zudem neue Marktsegmente zu erschließen. 
 

Arterhaltung: immer stärker akzeptiert  

Das beim Publikum immer stärker entwickelte, auf das Wohlbefinden der Tiere ausgerichtete Bewusstsein hat zu einem drastischen Popularitätsverlust traditioneller Zoos mit engen Käfigen und viel Beton geführt. Diese neue, weithin akzeptierte und nicht zuletzt unter gesellschaftlichem Druck gewonnene Erkenntnis hat allerdings auch dazu geführt, dass die Betriebskosten für Zoos, die diese erheblich verbesserten und strengen Haltungsstandards übernommen haben, im Vergleich zu früher signifikant gestiegen sind. 
Diese „grüne“ Ausrichtung hat sich positiv sowohl auf die Tiere als auch auf die Besucher, die ein naturgetreues Ambiente sehr zu schätzen wissen, ausgewirkt. Der positive Effekt ist auch an den Besucherzahlen abzulesen, die in den letzten Jahren einen Aufwärtstrend erfuhren, zumal inzwischen sogar eine Art „Erfahrungswettbewerb“ innerhalb derjenigen Einrichtungen zu beobachten ist, die früher eher den Unterhaltungsaspekt in den Vordergrund gestellt hatten.
Dort, wo die Zoos und Aquarien den Hauptakzent auf ihre Rolle bei der Erhaltung vom Aussterben bedrohter Arten legen, ist die Reaktion der Besucher, die inzwischen für dieses einem gesellschaftlichen Konsens entsprechenden und für wichtig erachteten Anliegen sensibilisiert sind, ausgesprochen positiv. 
 

Ein aufpoliertes Image 

Eine der wichtigsten Herausforderungen für Publikumsattraktionen ganz allgemein besteht darin, sich von der Konkurrenz abzusetzen und Innovationen anzubieten.
Die jüngsten Entwicklungsprojekte zoologischer Gärten sind darauf ausgelegt, das Zoo-Image durch Herausstellung eines neuen, möglichst auf ein originelles Konzept gestützten Markenzeichens aufzupolieren. Dabei wird unter Berücksichtigung spezieller lokaler Aspekte zumeist auf Authentizität und Originalität gesetzt.
Mit Erfolg nutzen viele Institutionen den Aspekt erfahrungsbasierter Erwartungshaltung für ihre Marketingstrategien:
Eine weitere Herausforderung besteht darin, die Emotionen der Besucher beim Eintauchen in die Tierwelt anzusprechen. Diese Herausforderung wurde beispielsweise vom Wild Animal Park des Zoos von San Diego bei seiner Werbung umgesetzt, die solche Gefühle wachruft.  Die Kampagne war bei dem jugendlichen Publikum der acht bis 13-Jährigen sehr erfolgreich, das sich eben leicht für etwas begeistert, was „Angst macht“, obwohl es sich in absoluter Sicherheit befindet. Auch deren Eltern suchen und schätzen Aktivitäten mit einem gewissen „Nervenkitzel“, die möglichst noch einen Erkenntnisgewinn bedeuten. 
  

Diversifikation

Zoos und Aquarien, die eine wissenschaftliche Glaubwürdigkeit in Bezug auf ihre Informationsquellen und die Arterhaltung der Tierwelt besitzen, haben zahlreiche verschiedene Möglichkeiten der Diversifikation. Die Nachfrage in diesem Bereich ist hoch und bedeutet eine konkrete Möglichkeit, unterschiedliche Klientelsegmente zu erschließen, insbesondere im Bereich von Schulen und Verbänden. Hinzu kommen neue Entwicklungsmöglichkeiten durch wissenschaftlichen Tourismus und Teambildung, was bei der Diversifikation ebenfalls von Interesse sein kann.